Coronavirus – Bewusstsein, Resilienz und Vertrauen etablieren

Die angstvolle Grundenergie hat sich weiter verstärkt: Die Nachbarin macht auf der Strasse einen grossen Bogen um mich. Vor den Lebensmittelgeschäften bilden sich lange Kolonnen. Ein Türsteher zählt die Personen ab, die gleichzeitig einkaufen dürfen.

Ein Bekannter erzählt panisch, dass seine Tochter plötzlich huste. Eine Freundin, die ich auf einem Spaziergang antreffe, würde mich gerne umarmen, traut sich aber nicht. Eine alte Nachbarin hat sich selbst eine Ausgangssperre verordnet. Der Coronavirus mache ihr keine Angst. Schliesslich habe sie ein langes, erfülltes Leben geniessen dürfen und müsse sowieso bald sterben. Allerdings fühle sie sich aufgrund der grossen Einschränkungen, welche die «Jungen» auf sich nehmen müssten, gezwungen, zuhause zu bleiben.

All diese Reaktionen, Äusserungen und die ihnen zugrundeliegenden Gefühle sind real, nachvollziehbar und müssen respektiert werden. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass wir verschiedene Sichtweisen und Meinungen respektieren und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Dadurch haben wir auch die Möglichkeit, widersprüchliche Gefühle in uns selbst wahrzunehmen – unsere ganz persönlichen Sorgen und Ängste. Sei es vor Ablehnung und Ausgrenzung, vor Krankheit und Tod, vor dem Urteil der anderen. Oder schlicht davor, etwas «falsch» zu machen oder der Gesellschaft zur Last zu fallen.

Jetzt ist der beste Zeitpunkt, deine Angst zu heilen

Normalerweise flüchten wir vor unseren Ängsten, versuchen sie zu verdrängen. Jetzt, wo wir ganz unverhofft Zeit haben, ist die Gelegenheit da, sich mit der einen oder anderen Angst auseinanderzusetzen, ihr auf den Grund zu gehen und sie unter Umständen sogar zu heilen.
Wir sind vielleicht ohnmächtig, wenn wir uns überlegen, wie wir die Welt verändern können. Wir können uns aber selbst verändern. Indem wir an unseren Ängsten arbeiten, leisten wir einen Beitrag, dass sich auch in unserem Umfeld Vertrauen, Resilienz, und ein Bewusstsein von Verbundenheit und Liebe etablieren können.

Über die Autorin

Cagla Rychner ist Naturheilpraktikerin in Zürich. Sie behandelt in ihrer Praxis an der Ottikerstrasse 40 im Kreis 6 Frauen, Männer und Kinder mit akuten und chronischen Beschwerden und hat sich auf die Behandlung von Allergien, Burnout, Erschöpfung, Kinderwunsch, Kopfschmerzen, Magen/Darm-Problemen, Migräne, PMS, Mensbeschwerden und stressbedingte Muskelverspannungen spezialisiert.