Coronavirus – Solidarität heisst verbunden sein

Heute Nachmittag war ich mit den Kindern im Wald. Wir haben Verstecken gespielt. Jetzt sitze ich in der Sonne, während ich diesen Artikel schreibe. Alles unverhoffte Privilegien, die es ohne Corona nicht gäbe. Und doch fehlt da die Leichtigkeit.

Ich merke, dass es mir heute schwer fällt, meine gestrigen Worte zu befolgen, mich nicht von der um sich greifenden Panik anstecken zu lassen. Der Gedanke, eventuell bald zuhause in Quarantäne eingesperrt zu sein, bereitet mir Sorgen. Ich vermisse meinen Arbeitsalltag, den Kontakt und den Austausch mit meinen Mitmenschen, das Tangotanzen, und vieles mehr. Gleichzeitig wird mir bewusst, was wirklich zählt. Zum Beispiel die herzliche Umarmung einer Freundin oder das unbeschwerte Beisammensein mit anderen.

Es ist schön, sich bewusst zu werden, was besonders nährend ist im Leben. Für mich sind es hauptsächlich Momente der Verbundenheit mit anderen, mit der Natur und mit mir. Genau letztere Art der Verbundenheit fällt mir schwer aufrechtzuerhalten. Ich frage mich weshalb? Es sind sorgenvolle, ängstliche Gedanken, die mich aus der Ruhe und die Verbindung zwischen Kopf, Herz und Körper ins Ungleichgewicht bringen. Ich atme und spüre, dass es mir im Moment trotz allem gut geht. Ich fühle Dankbarkeit, sogar meinen Ängsten gegenüber.

Der Gedanke der Solidarität gewinnt an Bedeutung

Die schwierigen Zeiten zwingen uns, äusserlich Abstand zu nehmen, gleichzeitig kommen wir uns aber auch näher. Der Gedanke der Solidarität gewinnt an Bedeutung. Heute habe ich per WhatsApp das Schreiben eines pensionierten Musiklehrers erhalten, der sich bei der Bevölkerung für die Solidarität und die Opferbereitschaft zugunsten von alten und kranken Menschen bedankt. In ganz Europa wird mittels spontaner Aktionen für Pflegepersonal und Ärzte applaudiert. Es entstehen kleine Betreuungsgemeinschaften für Kinder. Studenten bieten ihre Hilfe im überlasteten Gesundheitswesen an.

Solidarität hat zutun mit sich verbunden fühlen. Sich verbunden fühlen, hat zu tun mit Liebe – dem besten Mittel gegen Angst. Daher solidarisiert euch, jeder in seinen Möglichkeiten, sei es durch ein Hilfsangebot in der Nachbarschaft, durch Mitwirkung an spontanen Kundgebungen der Solidarität oder einfach durch Solidarität im Geiste. Letzteres bedeutet für mich immer wieder, zu mir und in die Ruhe zu kommen. Statt sorgenvoller Gedanken, lichtvolle, liebevolle Gedanken zu hegen. Es heisst auch, Menschen im Umfeld, die ängstlich reagieren, zu beruhigen und Impulse zum positiven Denken anstelle von Angstmeldungen zu verbreiten. Wir haben alle die Möglichkeit, unseren Fokus auf das Konstruktive zu setzen. Helft dabei: seid solidarisch!

Über die Autorin

Cagla Rychner ist Naturheilpraktikerin in Zürich. Sie behandelt in ihrer Praxis an der Ottikerstrasse 40 im Kreis 6 Frauen, Männer und Kinder mit akuten und chronischen Beschwerden und hat sich auf die Behandlung von Allergien, Burnout, Erschöpfung, Kinderwunsch, Kopfschmerzen, Magen/Darm-Problemen, Migräne, PMS, Mensbeschwerden und stressbedingte Muskelverspannungen spezialisiert.