Coronavirus – Rückbesinnung auf Gemeinschaftsgedanken und Werteumkehr

Die Notwendigkeit zusammenzuwirken, um die Corona-Krise bestmöglich zu bewältigen, sowie die Tatsache, dass alle gleichermassen und unmittelbar betroffen sind, stärken den Gemeinschaftssinn. Die Akzeptanz für egoistische Verhaltensweisen nimmt ab.

Viele Menschen machen sich zurzeit nicht nur Sorgen um die Zukunft, sondern erleben darüber hinaus eine Identitätskrise.  Durch den teilweisen Stillstand unserer Wirtschaft und des Gesellschaftslebens, werden bisher hochgehaltene Werte wie Leistung, Geld, Marktanteile, Status und Erfolg stark relativiert. Dagegen dominieren Themen wie Gesundheit, das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, unser engeres Beziehungsumfeld, Mitgefühl, Nachbarschaft und Freiwilligenarbeit unsere Gedanken.

Fragen wie, «was ist wirklich wichtig, was ist essentiell?» oder «wofür setzte ich mich ein?» werden gestellt. Der Fokus verlagert sich von einer mehrheitlich nach Aussen orientierten, materiellen Denkweise, mehr zu inneren, menschlichen Ressourcen und Gedanken der Sinnsuche.

Wandlungsprozesse brauchen Mut und Geduld

Ein Umdenken findet auch in Bezug auf gesellschaftlich tolerierte Verhaltensweisen statt. Noch vor kurzem galt es als normal, dass Menschen mit Infekten weiterhin ihrer Arbeit nachgingen, Kinder trotzdem zur Schule geschickt wurden. Man half sich notfalls mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten aus. Heute ist dies undenkbar, und rücksichtloses Verhalten erregt Anstoss. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass die Gemeinschaft und insbesondere schwächere Vertreter geschützt werden sollen.

Es braucht Mut, bisherige Wertvorstellungen zu hinterfragen und neu zu definieren. Insbesondere braucht es auch Zeit, wieder ins Vertrauen zu kommen, den vielleicht zuvor stark äusserlich orientierten Selbstwert neu auszurichten und aufzubauen. Jeder Wandel, sei er noch so positiv, ist immer auch mit schmerzhaften Prozessen verbunden. Daher ist es wichtig einen liebevollen und geduldigen Umgang mit allen, insbesondere auch mit sich selbst, zu pflegen.

Ein schöpferischer Teil des Geschehens sein, statt in Abwehr zu verharren

Wenn wir dem, was passiert, mit Abwehr begegnen, uns von bewertenden und verurteilenden Gedanken dominieren lassen, dann blockieren wir uns selbst. Statt ein schöpferischer Teil des Prozesses zu sein, uns mit unserer ganz eigenen Art und unseren Fähigkeiten einzubringen, verbannt uns die Abwehrhaltung an den Rand des Geschehens. Trotz unserer Widerstände werden wir mitgerissen, fühlen uns ausgeliefert und ohnmächtig.

Daher lohnt sich die Auseinandersetzung mit uns selbst, unseren Wertvorstellungen und auch der uns allen bekannten Angst vor dem Unbekannten. Sie ermöglicht uns geistig flexibel für den Wandel zu sein und als aktive Teilhaber mitzuwirken.

Über die Autorin

Cagla Rychner ist Naturheilpraktikerin in Zürich. Sie behandelt in ihrer Praxis an der Ottikerstrasse 40 im Kreis 6 Frauen, Männer und Kinder mit akuten und chronischen Beschwerden und hat sich auf die Behandlung von Allergien, Burnout, Erschöpfung, Kinderwunsch, Kopfschmerzen, Magen/Darm-Problemen, Migräne, PMS, Mensbeschwerden und stressbedingte Muskelverspannungen spezialisiert.